Veranstalter / Organizers:
Messe Berlin
Datum der Veranstaltung:
09.–10.04.2025
FIBE
09.–10.04.2025

Presse-Information

Fintech-Adoption in Europa: Frankreich hinkt bei der App-Nutzung hinterher

Berlin, 4.4.2025 – Eine repräsentative Umfrage vom Februar 2025, durchgeführt vom Fintech- und Finanzfestival FIBE unter Befragten im Alter von 16 bis 40 Jahren in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Schweden, liefert zentrale Erkenntnisse zu den Verbrauchergewohnheiten, Präferenzen und Bedenken in Bezug auf Fintech-Apps. Die Studie untersucht die Nutzung von Fintech-Apps, Einstellungen zu nachhaltigen Finanzprodukten und Perspektiven auf die Rolle Europas im Kontext globaler geopolitischer Entwicklungen, insbesondere nach den US-Wahlen.

Primäre Nutzungszwecke variieren je nach Land

In den meisten Ländern ist die Zahlungsabwicklung der Hauptanwendungsfall für Fintech-Apps. In Frankreich hingegen stehen Haushalts- und Budgetmanagement an erster Stelle – 35 Prozent der Befragten gaben dies als ihre primäre Nutzung an. In Deutschland (42 %) und Schweden (41 %) ist die Zahlungsabwicklung die wichtigste Funktion, gefolgt von Investitionen und Handel (22 %). In den Niederlanden betrachten fast zwei Drittel (63%) der Befragten die Zahlungsabwicklung als Hauptzweck von Fintech-Apps, während andere Nutzungsmöglichkeiten eine geringere Rolle spielen.

Wichtigster Nutzungszweck von Fintech-Apps

Zentrale Vorteile: Verfügbarkeit, Geschwindigkeit und Benutzerfreundlichkeit

In allen vier Ländern werden Einfachheit, Geschwindigkeit und 24/7-Verfügbarkeit als die größten Vorteile von Fintech-Apps genannt. Die Prioritäten variieren jedoch je nach Land: In Deutschland (77 %) und den Niederlanden (70 %) steht die ständige Verfügbarkeit an erster Stelle. In Frankreich und Schweden hingegen rangiert dieser Faktor erst auf dem dritten Platz.

Sicherheitsbedenken als Hauptbarriere

Sicherheitsbedenken sind in allen vier Ländern das am häufigsten genannte Hindernis für die Nutzung von Fintech-Apps. In Deutschland, Frankreich und Schweden ist fehlendes Vertrauen die zweitgrößte Hürde. In den Niederlanden (32 %) und Frankreich (30 %) geben zudem viele Befragte an, traditionelle Bankdienstleistungen zu bevorzugen.

Einstellungen zu Künstlicher Intelligenz und Datenschutz

In Deutschland bevorzugen die Befragten deutlich von Menschen verwaltete Investitionen gegenüber KI-gestützten Lösungen – 66 Prozent äußerten diese Präferenz. Zudem gaben 69 Prozent an, dass sie eher Fintech-Apps nutzen würden, wenn mehr Transparenz in Bezug auf Datenschutz und Sicherheit herrschen würde.

Auch die französischen Befragten zeigen ähnliche Bedenken, insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes: 66 Prozent äußerten Unbehagen darüber, persönliche oder finanzielle Daten in Fintech-Apps zu speichern. Zudem zeigen 65 Prozent kein Interesse an Krypto-Investitionen, und mehr als die Hälfte (60 %) vertraut großen Fintech-Anbietern wie PayPal, Revolut oder Trade Republic weniger als traditionellen Banken.

In den Niederlanden zeigen sich die Befragten insgesamt zurückhaltender in ihren Meinungen. Die am häufigsten unterstützte Aussage war der Wunsch nach mehr Transparenz beim Datenschutz und der Sicherheit von Fintech-Apps (50 %). Andererseits widersprechen zwei Drittel der Befragten (62%) der Aussage „Digitale Lösungen von Banken sind nicht wirklich kundenfreundlich. NeoBanken oder Fintechs hingegen schon.“

Auch schwedische Teilnehmer bevorzugen von Menschen verwaltete Investitionen – 56 Prozent vertrauen diesen mehr als KI-basierten Alternativen. Das Interesse an Krypto-Investitionen bleibt gering, 65 Prozent gaben an, sich nicht dafür zu interessieren.

Diese Ergebnisse zeigen, dass es zwar gemeinsame Bedenken hinsichtlich KI und Datenschutz in allen vier Ländern gibt, sich jedoch die Präferenzen und das Vertrauen in Fintech-Lösungen teils deutlich unterscheiden.

Europäische Herausforderungen: Fokus auf Nachhaltigkeit

Einigkeit herrscht über die Bedeutung von Klimapolitik und Nachhaltigkeit auf europäischer Ebene, insbesondere unter den Befragten in den Niederlanden und Schweden. 48 Prozent der deutschen Teilnehmer betonen zudem die Förderung von Innovation und Technologie sowie Europas eigenständige Entscheidungsfindung. Französische Befragte hingegen sprechen sich am häufigsten für ein stärkeres Engagement in geopolitischen Sicherheitsfragen aus (44 %) und zeigen die vergleichsweise geringste Unterstützung für eine größere europäische Unabhängigkeit (37 %).

Künftige europäische Herausforderungen

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